Akzeptiere ich den Zufall der Form, dann nehme ich, was mir zufällt und das bildnerische Spiel beginnt:

Meine potentielle Lebensenergie wirkt als kinetische Energie. Mein ganzer Körper ist in Bewegung. Die Farben, Linien und Flächen wirken und weben auf dem Spielfeld des Bildgrundes. Dieses Wirken und Weben - also die Wirklichkeit der bildnerischen Mittel - fällt mir solange zu, wie ich meine Lebensenergie, also mich selbst, verausgabe. Ich verausgabe mich solange, wie ich den Spaß an dem damit verbundenen Sinnenfest erhalten möchte. Dieses Fest ist ein sich selbst Vergessen im Rausch ständiger Erfindung. Kein Grübeln, kein Nachdenken, keine vorausgedachte Logik und keine festgelegten Konventionen stören diesen Rausch. Wie von selbst, wie von "göttlicher Hand" geleitet - im Einklang mit allem (Ganzheitlichkeit) passiert die Schöpfung. Sie passiert wie ein Spiel in' s Unbekannte hinein. Je mutiger ich in' s Unbekannte hineinspiele, um so freier und ungezwungener wird das Spiel. Der Überblick, den ich zu bewahren versuche, bringt Geist in das Spiel. Gegenständliche Assoziationen werden in den Überblick einbezogen - wieder verlassen - neu gebildet - wieder verlassen ... . Die Überlagerungen sind ein offenes Gebilde - ein Bild von mir. Mein Bild ist Rausch, Tanz, Trance, Magie, Figuration, Metamorphose, Erfindung, Material,

Hochspannung, Gleichnis ... - Wirklichkeit - so wirklich wie jede andere Schöpfung. Eine Schöpfung liegt jenseits von gut und böse, schön und hässlich, wahr und falsch und jeglicher anderer Gerechtigkeit, die weiter nichts will und kann, als irgend ein bestimmtes Recht für irgendeine herrschende Macht festzulegen. Dagegen liegt in der Schöpfung gleiches Recht für jede Selbst - und Erfindung. Der Mut zur Schöpfung verhindert die Banalität und den langweiligen Gleichklang der Selbstzufriedenheit.